Infos zum syro-malabarischen Ritus
Die indische Kirche hat ihren Ursprung in der frühesten Zeit des Christentums. Im Jahr 52 erreichte der heilige Apostel Thomas die Westküste Indiens, die damals Malabar hieß (heute der Bundesstaat Kerala), und verbreitete dort den christlichen Glauben. Dadurch entstanden in Kerala sieben große und eine kleine Gemeinde. Ihre Nachkommen nennen sich heute noch „St. Thomas Christen“. Im Jahr 72 kam der Apostel Thomas in die heutige Stadt Chennai im Bundesstaat Tamilnadu und erlitt er den Märtyrertod. Sein Grab wird dort heute noch verehrt.
Im vierten Jahrhundert kamen die St. Thomas Christen in Verbindung mit der chaldäischen Kirche Syriens (Selucia Ctesiphon), gegründet von zwei Jüngern des Apostel Thomas (Mar Mari und Mar Addai) und übernahmen von dort die ostsyrische Liturgie mit dem Namen „Syro-Malabarischer Ritus“. Der Name „Syro-Malabar“ ist eigentlich eine Kombination von zwei Wörtern: Syro für die liturgische Sprache Syrisch und Malabar/ malabarisch für den heutigen indischen Bundesstaat Kerala, der früher als Malabar bekannt war. In Indien gibt es ca. 4 Millionen Gläubige, die diese Liturgie feiern.
Pastor Jyothish Joy und Pfarrer Melbin Mathew gehören zu den St. Thomas Christen und werden am 03. Juni um 18 Uhr in St. Marien eine indische Messe im syro-malabarischen Ritus feiern. Ordensschwestern aus Indien, die in Deutschland arbeiten, werden die Feier der Hl. Messe mit indischen Gesänge unterstützen. Die Gebete werden in Deutsch gesprochen, die Lieder teilweise in indischer Sprache „Malayalam“ gesungen. Alle sind zu der Feier der indischen Messe herzlich eingeladen.