Die Legende vom Heiligen Christophorus
Die klassische Überlieferung besagt, dass der heilige Christophorus ursprünglich Reprobus hieß und eine riesige Gestalt hatte. Viele, die ihm begegneten, erschraken vor ihm. Aber Reprobus kannte seine menschlichen Grenzen und wollte nicht herrschen, sondern stattdessen dienen, aber natürlich nur dem mächtigsten von allen Herrschern. Deshalb machte er sich auf die Suche nach diesem, den er aber nicht fand.
Nach langer vergeblicher Suche kam er schließlich zu einem frommen Einsiedler. Dieser sagte zu ihm, dass nur Gottes Macht unbegrenzt sei, und Reprobus deshalb Gott allein dienen solle. Auf die Frage was er tun solle, bekam er die Antwort: „Wer Gott dienen will, muss den Menschen dienen.“ So sollte Reprobus an Stelle eines Fährmanns Reisende über einen reißenden Fluss tragen und sie so sicher hinüberbringen. Er übernahm diesen Dienst.
Eines Tages kam ein Kind des Weges, das auf die andere Seite des Flusses wollte. Er nahm es auf seine Schulter, um es über den Fluss zu tragen. Anfangs war das Kind sehr leicht, aber je tiefer Reprobus in den Fluss stieg, desto schwerer schien es zu werden. In der Mitte des Stromes schnaufte Reprobus schließlich: „Kind, du bist so schwer, als hätte ich die Last der ganzen Welt zu tragen!“, worauf das Kind erwiderte: „Wie du sagst, so ist es, denn ich bin Jesus, der Heiland. Und wie du weißt, trägt der Heiland die Last der ganzen Welt.“ Als Reprobus am anderen Ufer angelangt war, setzte er das Kind ab; es ging seiner Wege und Reprobus sah ihm lange nach. Es war Abend und er stellte seinen Stab neben seine Hütte. Am nächsten Morgen trug der Stab Laub und Blüten. Da begriff Reprobus noch einmal tiefer, wen er da getragen hatte. Fortan nannte er sich Christophorus – Christus-Träger.
Der heilige Christophorus gilt aufgrund dieser Legende als Patron aller Reisenden. Der Schlüsselanhänger soll somit ein Zeichen des Segens auf allen Lebenswegen sein.