Ehemaliger Pfarrer von St. Marien wird suspendiert

Ein ehemaliger Pfarrer von St. Marien, der zuletzt in der Pfarrei St. Mariä Himmelfahrt in Ahaus eingesetzt war, wurde von Bischof Dr. Felix Genn vom Dienst freigestellt. Hintergrund sind Vorwürfe sexuellen Missbrauchs und grenzüberschreitenden sexuellen Verhaltens.

Am Dienstag, 18.02., fand ein Informationsabend mit der Interventionsbeauftragten des Bistums, Frau Eva-Maria Kapteina, und dem Pressesprecher des Bistums, Herrn Dr. Stephan Kronenburg, im Georgsheim statt. Sollten sich im Anschluss an diesen Abend noch Fragen ergeben, sprechen Sie gerne ein Mitglied unseres Seelsorgeteams, unseres ISK-Teams oder die Ansprechpersonen des Bistums an.

Hier die Pressemitteilung des Bistums vom 16.02.2025:

Bischof Genn suspendiert Pastor aus Ahaus
Münster/Ahaus/Ochtrup (pbm/sk). Der Bischof von Münster, Dr. Felix Genn, hat einen Priester M., der zuletzt als Pastor in den drei Ahauser Pfarreien eingesetzt war, am 13. Februar vom Dienst freigestellt. Zugleich verbietet der Bischof dem Priester ausnahmslos alle priesterlichen und seelsorglichen Tätigkeiten. 
Gegen den Priester hat eine betroffene Person Ende Januar dieses Jahres den Vorwurf des sexuellen Missbrauchs erhoben. Zum Missbrauch soll es in den Jahren ab 1995 gekommen sein. Damals war der Priester als Pfarrer in Ochtrup eingesetzt. Das Bistum hat den Fall der Staatsanwaltschaft übergeben. Gleichzeitig wurde eine kirchenrechtliche Voruntersuchung eröffnet, die bis zum Abschluss der staatlichen Ermittlungen ruht. Bereits 1997 und 2010 hatte es Hinweise auf sexuellen Missbrauch durch den Beschuldigten in Ochtrup gegeben. Zudem gab es 2023 einen anonymen Hinweis. Die Hinweise kamen 1997 und 2010 nicht unmittelbar von betroffenen Personen, sondern von Dritten. Es konnten – so etwa 2010 durch die Missbrauchskommission des Bistums – in beiden Fällen keine Erkenntnisse gewonnen werden, die Strafmaßnahmen möglich gemacht hätten.
Einen weiteren Vorwurf des sexuellen Missbrauchs gegen den Priester gab es im Jahr 2022. Dieser bezog sich auf das Jahr 1993, als der Beschuldigte als Kaplan in Rheine-Rodde tätig war. Das Bistum schaltete die Staatsanwaltschaft ein, die das Verfahren wegen Verjährung einstellte. Es folgte in diesem Fall 2022/2023 eine kirchenrechtliche Untersuchung, aus der sich erneut keine Erkenntnisse für Strafmaßnahmen ableiten ließen. Die betroffene Person erhielt eine Zahlung im Verfahren zur Aner-kennung des Leids. 
Der Priester war nach seiner Priesterweihe 1988 Kaplan in Gescher St. Pankratius, 1992/1993 Kaplan zur Aushilfe an mehreren Orten, darunter auch in Rheine-Rodde, und ab 1993 Kaplan in Gronau (Epe) St. Agatha. 1995 wurde er Pfarrer in Ochtrup St. Marien und 1996 auch Leiter des Pfarrverban-des Ochtrup-Metelen. Von Ochtrup wechselte er 2007 als Pastor nach Ostbevern St. Ambrosius und Ostbevern (Brock) Herz Jesu. Seit 2017 war er als Pastor in Ahaus St. Mariä Himmelfahrt eingesetzt, seit 2019 zusätzlich in St. Mariä Himmelfahrt Alstätte und Ottenstein und seit 2022 zusätzlich auch in Wessum und Wüllen St. Andreas und Martinus. 
Sollte es Betroffene des Priesters an diesen Einsatzorten geben, können diese sich unmittelbar bei den Ansprechpersonen des Bistums Münster oder bei der Stabsstelle Intervention und Prävention des Bistums Münster (Tel. 0251495-6967 oder 0251495-6029) melden. Alle Kontaktdaten finden sich auf www.bistum-muenster.de/sexueller_missbrauch
Die Pfarrei Ahaus St. Marien lädt Menschen, die über das Thema sprechen möchten, zu einem Ge-meindeabend ein. Dieser findet statt am Mittwoch, 19. Februar um 19:30 Uhr im Karl-Leisner- Haus an der Schloßstraße 23 in Ahaus. Auch in Ochtrup findet ein Gemeindeabend zu dem Thema statt. Er ist am Dienstag, 18. Februar um 19.30 Uhr im Georgsheim, Marienstraße 3. Es werden an beiden Abenden Vertreter der jeweiligen Seelsorgeteams und des Bistums anwesend sein.