"Guter Rat ist teuer!" Wer dieses Wort ausspricht, ist meistens ratlos. Sicher fallen Ihnne jetzt Situationen ein, in denen Sie sich einen Rat gewünscht hätten – oder vielleicht geholt haben?
Vor einiger Zeit sollte ich einen völlig neuen Arbeitsbereich übernehmen. Da wurde für mich "Guter Rat teuer". Ich war mir nicht sicher, ob es wirklich das Richtige für mich wäre. Die Wahl wurde zur Qual und ich habe angefangen, meine Freunde zu befragen.
Das Schöne daran war, dass durch jedes Gespräch andere Facetten zum Ausdruck gekommen sind, die mir alleine niemals in den Sinn gekommen wären. Natürlich musste am Ende ich die Entscheidung treffen – doch die Hilfestellungen haben mich voran gebracht.
Einen Rat geben, das kann mich ganz schön herausfordern: Schließlich muss ich mich mit der Sache auseinandersetzen, Informationen einholen und mir Zeit nehmen für Gespräche mit der Person, die mich um Rat fragt.
Auf der anderen Seite ist es ein tolles Gefühl, dass ich angefragt bin. Es ist eine Chance, dass ich in die Überlegungen meine Ideen und Überzeugungen einbringen kann. Wichtig ist, dass es mir um das Wohl des anderen geht und nicht um den eigenen Vorteil.
In der katholischen Kirche beten die Christen in der Woche vor Pfingsten um die Gaben des Heiligen Geistes. Eine davon ist die Gabe des Rates. Ich darf vertrauen, dass Gottes Geist mich leitet, wenn ich ihn darum bitte. Mit dem richtigen Draht nach oben kann ich Weichen stellen für Situationen hier unten.
Text: Andrea Rösch
Foto: Michael Bönte, Kirche+Leben